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1 Die Quellend der Piave Sappada 99
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  • Beschreibung
  • Anfahrt
  • Wissenswertes
  • Literaturverzeichnis

Die Piave entspringt im Sesis Tal (Zètz) am Fuß des Hochweißstein (Monte Peralba), einem Massiv aus fast weißem Kalkstein. Die Quellen befinden sich zwischen 1.810 m und 1.939 m Seehöhe in einer Bergregion mit sanften Hängen, die von einer wunderbaren Naturlandschaft umgeben ist. Das Quellgebiet selbst besteht aus einer sumpfigen Zone mit diffus austretendem Grundwasser und einer Zone mit vorwiegend torfigem Boden. Zwischen den beiden Nachbargebieten Comelico Superiore und Sappada (Plodn) gab es über Generationen hin Streitigkeiten, welche der Quellen die eigentliche Quelle der Piave sei. Offiziell beigelegt wurde der Streit im Jahr 1936, als das Militärinstitut für Geographie durch eine eigens einberufene Ministerialkommission entschied, dass die Quelle an der Grenze mit dem Visdende Tal im Bladener Abschnitt des Sesis Tals liegt. Fest steht, dass die nördlichen und östlichen Hänge des Col di Caneva aufgrund ihrer Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren, wegen der hier lebenden raren und vom Aussterben bedrohten Arten und aufgrund der zwei Biotope einzigartige Naturschätze hüten und daher zum Naturschutzgebiet erklärt wurden. Besonders interessant ist die Besichtigung der Zone wegen der vielen wertvollen Tier- und Pflanzenarten, und die Landschaft präsentiert sich mit vielen Quellen und Bächen, die das Gebiet mit Wasser versorgen und die verschiedenen Lebensformen erhalten. In der Nähe der Sorgenti del Piave Hütte erinnert ein Denkmal daran, dass die Piave auch den Namen„Fluss des Heimatlandes“ trägt und im Ersten Weltkrieg Schauplatz dramatischer Geschehnisse war. Das Denkmal steht genau an der Stelle, an der sich die vielen Gerinne zu einem einzigen Wasserlauf vereinen. Zu einem Sturzbach wird die Piave erst weiter talwärts, nachdem sie diverse kleine Wasserläufe im Sesis Tal aufgenommen hat, um dann quer durch die Ortschaft Sappada zu fließen.

Von Santo Stefano di Cadore fährt man auf der SR355 durch die Ortschaft Cima Sappada, biegt dann auf die (asphaltierte) SP22 ab und kommt ins Sesis Tal: mit dem Auto befahrbar ist es im Sommer.

ZUGÄNGLICH: ja
GEMEINDE: Sappada / Plodn
REGION: Val Sesis
GEOGRAFISCHE KOORDINATEN: X 1784776 – Y 5170304
PROVINZ: BELLUNO

AUTOREN: Nicoletti/Abordi/Cassol

In diesem Gebiet gibt es sehr wertvolle Pflanzen wie die seltene Seggenart Carex microglochin, die wenigblütige Segge (Carex pauciflora), den rundblättrigen Sonnentau (Drosera rotundifolia), den Fieberklee (Menyanthes trifoliata) und den Sumpf-Dreizack (Triglochin palustre). Die torfigen Zonen sind ein ideales Habitat für diverse Amphibien. Die Region ist auch reich an interessanten Vogelarten: man findet hier die Klappergrasmücke, die Heckenbraunelle, den Birkenzeisig, den Bergfasan, mehrere Meisenarten aber auch kleine Säugetiere und bekannte Waldtiere wie Rehe und Füchse.

AA.VV., Nuova guida di Sappada / Plodn, Pieve di Cadore 2010
C. Lasen, C. Argenti, Regionale Raumordnungsplanung der Provinz Belluno. Projekt Biotop
Natura 2000 Gebiet IT 3230006
ARPAV Belluno, Jahresbericht über die Wasserqualität
ARPAV Centro Valanghe Arabba, AA.VV., Untersuchung von 15 Biotopen im Dolomitenraum